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AKZEPTANZ, VERGEBUNG, BEGEISTERUNG

Dass wir tendenziell an Gewohntem festkleben, und das mit Haut und Haaren, das ist in Zeiten von gewollten oder nötigen Veränderungsvorhaben hinderlich. Da wirkt ein zäher Klebstoff, der uns kraftvoll an Gewohnheiten, Glaubenssätze und sogenannte „Gute Gründe“ bindet. Ein kaugummiartiges Zeug, dem wir selbst am schnellsten auf den Leim gehen. Es verhindert oder stoppt unsere anfänglich so klare Sicht auf das attraktiv geglaubte Neuland. Der Kleister nimmt der Begeisterung den Elan und macht aus uns bemitleidenswerten Jammerlappen. Einerseits unsere offengelegten Wunden leckend und andererseits wohlspürend, dass uns allerorts das Mitleid sicher sein, jedoch eine weitere Chance auf Veränderung vertan wird.
Nach wie vor faszinieren mich die vehement formulierten Gründe meiner Coachees, die das Ablösen am Ende einer toxischen Beziehung, dem überfälligen Job- oder Ortswechsel die Kraft aus dem eigenen Rückgrat ziehen. Dem gerade noch gehabten Mut die Power abschwatzen, mit Sätzen wie zum Beispiel diesen: Als Single kann ich nicht glücklich werden. In meinem Alter finde ich eh keinen neuen Job mehr. Ich lebe schon so lange in einem Haus, eine Wohnung erdrückt mich sicher.
Das Ablösen vom Alten und den sicheren Schritt ins Neue gelingt tatsächlich besser, wenn wir von anderen dabei begleitet werden. Von sehr guten Freunden, einem Familienmitglied, das uns bedingungslos liebt oder mit einem Coach, einer Lebensberaterin, die den Ursachen für notwendige Veränderungen mehr Raum gibt als den perfekten Symptombeschreibungen, diesem zähen Klebstoff, der uns allzu oft am Erfüllt Sein hindert.
Meistens sind es diese drei Aspekte, die dabei helfen können, seine neue Richtung zu finden: Dem Akzeptieren Können, was ist. Sich selbst sein Scheitern und den daran Beteiligten zu vergeben. Vor allem jedoch jederzeit das Feuer, das unsere Begeisterung schürt, unsere Motivation befeuert, unseren Mut stärkt, zu erhalten und manches Mal neu zu entfachen.

Do it!